Um die toxischen Wirkungen von Cadmium auf Nieren, Skelett und Atmungsorgane sowie die neurotoxischen Wirkungen von Blei zu verringern, wurden die vorläufigen Richtwerte in den „Guidelines for Drinking Water Quality“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine Höchstkonzentration von 3 µg/L für Cadmium und 10 µg/L für Blei festgelegt.
Die leistungsstarke anodische Stripping-Voltammetrie (ASV) an der mit einem Ex-situ-Quecksilberfilm modifizierten Glassy-Carbon-Elektrode (Glaskohlenstoff-Elektrode) ist mehr als ausreichend, um die vorgeschlagenen WHO-Richtlinien für Cd und Pb im Trinkwasser zu überwachen. Der Hauptvorteil liegt in der sehr hohen Empfindlichkeit dieser Methode. Bei einer Anreicherungszeit von 30 s kann eine Nachweisgrenze für β(Cd) = 0,02 μg/L und β(Pb) = 0,05 μg/L erreicht werden. Der lineare Bereich für beide Elemente reicht bei gleicher Anreicherungszeit bis zu etwa 50 μg/L. Die Möglichkeit, den Quecksilberfilm neu zu beschichten, ermöglicht eine schnelle und einfache Regenerierung des Sensors. Diese Methode eignet sich bestens sowohl für manuelle als auch für automatisierte Systeme und ermöglicht die Bestimmung in Probenserien mit geringer bis mittlerer Probenzahl.
Trinkwasser, Mineralwasser, Meerwasser
Vor der ersten Bestimmung wird der Ex-situ-Quecksilberfilm auf eine frisch polierte Glassy-Carbon-Elektrode abgeschieden. Im nächsten Schritt werden die Elektroden mit Reinstwasser gereinigt und das Messgefäß entleert. Danach werden die Wasserprobe und der Grundelektrolyt in das Messgefäß pipettiert. Die simultane Bestimmung von Cadmium und Blei wird mit dem 884 Professional VA unter Verwendung der in Tabelle 1 angegebenen Parameter durchgeführt. Die Konzentration der beiden Elemente wird durch zweimalige Zugabe einer Cadmium/Blei-Standardlösung bestimmt.
Parameter | Einstellung |
---|---|
Betriebsart | DP – Differential-Puls |
Anreicherungspotential | -1,0 V |
Anreicherungszeit | 90 s |
Startpotential | -0,85 V |
Endpotential | -0,25 V |
Peakpotential Cd | -0,65 V |
Peakpotential Pb | -0,48 V |
- Arbeitselektrode: Glassy-Carbon-Elektrodentip (GC-RDE)
- Referenzelektrode: Ag/AgCl/KCl (3 mol/L)
- Hilfselektrode: Glassy-Carbon-Elektrodenstift
Die Methode eignet sich zur Bestimmung von Cadmium und Blei in Konzentrationen bis zu 25 µg/L. Die Nachweisgrenze bei einer Anreicherungszeit von 30 s liegt für Cadmium bei ca. 0,02 µg/L und für Blei bei 0,05 µg/L.
Probe | Cd (µg/L) | Pb (µg/L) |
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Leitungswasser | 0,02 | 1,76 |