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Der Richtwert für Chrom in den „Guidelines for Drinking-water Quality“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beträgt 50 µg/L. Dabei ist zu beachten, dass die Chromkonzentration häufig als Gesamtchrom und nicht als Chrom(III) oder Chrom(VI) angegeben wird. Chrom(VI) ist für Veränderungen des genetischen Materials verantwortlich und wird in wesentlich geringeren Konzentrationen als Cr(III) gefunden. Daher ist eine äußerst empfindliche Methode zur Überwachung von Cr(VI) im Trinkwasser erforderlich.

Die leistungsstarke adsorptive Stripping Voltammetrie (AdSV) an der mit einem Ex-situ-Quecksilberfilm modifizierten Glassy-Carbon-Elektrode (Glaskohlenstoff-Elektrode) unter Verwendung von Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA) als Komplexbildner kann zur Bestimmung solch niedriger Konzentrationen eingesetzt werden. Mit einer Anreicherungszeit von 90 s kann eine Nachweisgrenze von 0,05 μg/L Cr(VI) erreicht werden. Die Möglichkeit, den Quecksilberfilm neu zu beschichten, ermöglicht eine schnelle und einfache Regeneration des Sensors. Diese Methode ist sowohl für manuelle als auch für automatisierte Systeme bestens geeignet und ermöglicht die Bestimmung in Probenserien mit einer geringen bis mittleren Anzahl von Proben.

Trinkwasser, Mineralwasser, Meerwasser

Vor der ersten Bestimmung wird der Ex-situ-Quecksilberfilm auf eine frisch polierte Glassy-Carbon-Elektrode abgeschieden. Im nächsten Schritt werden die Elektroden mit Reinstwasser gereinigt und das Messgefäß entleert. Danach werden die Wasserprobe und der Grundelektrolyt (enthält den Komplexbildner DTPA) in das Messgefäß pipettiert. Die Bestimmung von Chrom(VI) erfolgt mit dem 884 Professional VA unter Verwendung der in Tabelle 1 angegebenen Parameter. Die Konzentration wird durch zweimalige Zugabe einer Chrom(VI)-Standardlösung bestimmt.

Abbildung 1. 884 Professional VA, vollautomatisiert für voltammetrische Analysen
Tabelle 1. Parameter
Parameter Einstellung
Betriebsart DP – Differential-Puls
Anreicherungspotential -1,0 V
Anreicherungszeit 90 s
Startpotential -1,0 V
Endpotential -1,5 V
Peakpotential Cr(Vl) -1,28 V
  • Arbeitselektrode: Glassy-Carbon-Elektrodentip (GC-RDE)
  • Referenzelektrode: Ag/AgCl/KCl (3 mol/L)
  • Hilfselektrode: Glassy-Carbon-Elektrodenstift

Die Methode eignet sich zur Bestimmung von Chrom(VI)-Konzentrationen bis zu 1 µg/L. Die Nachweisgrenze bei einer Anreicherungszeit von 90 s liegt bei ca. 0,05 µg/L.

Abbildung 2. Bestimmung von Chrom(VI) in Leitungswasser, gespikedmit 0,25 µg/L
Tabelle 2. Ergebnis
Probe Cr(VI) (μg/L)
Leitungswasser gespiked mit 0,25 µg/L Cr(VI) 0,28
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