Aufgrund seines Preises und seiner breiten Verfügbarkeit findet sich das anionische Tensid Natriumlaurylsulfat (SLS; SDS) in vielen Waschmitteln als Wirkstoff, z. B. in Reinigungs- oder Kosmetikprodukten.
SLS wird diesen Produkten hauptsächlich als Emulgator oder Fettlöser zugesetzt. Die Tatsache, dass es Fette sehr gut löst, kann zu trockener Haut und Haaren und damit zu Hautreizungen führen. Um dies zu vermeiden, haben Vorschriften in vielen Ländern die Konzentration von SLS in gebrauchsfertigen Produkten auf einen Bereich zwischen 0,05 und 2,5 % beschränkt.
Um die Konzentration von SLS in verschiedenen Produkten zu kontrollieren, wird eine Titration mit TEGO® trant A100 durchgeführt. Dieses kationische Tensid wurde speziell für die Titration anionischer Tenside entwickelt, hierbei bildet sich ein gleichmäßiger Niederschlag.
Bei der turbidimetrischen Titration wird der Trübungsgrad mit der Optrode überwacht. Die Auswertung erfolgt automatisch mittels Software, was zu zuverlässigen und reproduzierbaren Ergebnissen führt.
Die Analyse wird mit SLS-haltiger Handseife durchgeführt. Eine Probenvorbereitung ist nicht erforderlich.
Die Analyse erfolgt vollautomatisch auf einem Titrando-System bestehend aus einem 905 Titrando und einer Optrode (Abbildung 1).
Die Probe wird in einen Probenbecher überführt und mit Puffer (pH = 3) versetzt. Die erhaltene Lösung wird mit entionisiertem Wasser auf ein Gesamtvolumen von ca. 60 ml aufgefüllt und mit standardisiertem TEGO® trant A100 bis zum zweiten Knickpunkt titriert.
Es ergeben sich reproduzierbare Titrationskurven (siehe Abbildung 2) für alle Analysen. Für die Berechnung wurde der zweite Knickpunkt verwendet, da dieser Punkt mit dem Stadium der Titration korreliert, in dem sich kein Niederschlag mehr bildet.
Mit der hier beschriebenen automatisierten Analyse ergibt sich für die getestete Handseife ein SLS-Gehalt von 26,7 mmol/100 g (SD(rel) = 1,2 %, n = 3).
Das beschriebene System ist in der Lage, die Änderung der Trübung objektiv zu bestimmen. Dies führt zu präziseren und reproduzierbareren Ergebnissen im Vergleich zur manuellen Titration. Mit ihrem Glasschaft ist die Optrode unempfindlich gegenüber Lösungsmitteln und kann auch bei anderen Wellenlängen für andere Anwendungen eingesetzt werden.
Interne Referenz: AW TI CH1-1248-082018