Pflanzenöl ist eine wichtige, weit verbreitete Lipidquelle für die Lebensmittelzubereitung. Zum Kochen steht eine Vielzahl verschiedener Pflanzenöle zur Verfügung, aber kein reines Öl vereint gleichzeitig hohe Nährwerte, milden Geschmack und oxidative Stabilität. Sojaöl ist das am zweithäufigsten konsumierte Öl, es zersetzt sich jedoch beim Erhitzen. Um dieses Problem zu lösen, ist das Mischen verschiedener Ölarten in der Lebensmittelindustrie eine gängige Praxis. Durch die Bestimmung der Jodzahl (IV) kann der Ölmischungsprozess überwacht und entsprechend angepasst werden. Ölmischungen mit niedrigerem IV enthalten Fettsäuren mit einer großen Anzahl gesättigter Bindungen und sind daher weniger anfällig für Oxidation. Zu den Standardanalysetechniken zur Bestimmung des Sättigungsgrads in Ölen gehören Titration oder Gaschromatographie. Beide Methoden sind zeitaufwändig und erfordern geschultes Personal. Im Gegensatz zu diesen Methoden kann die IV mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) ohne Probenvorbereitung oder giftige Chemikalien analysiert werden.

Die gemessenen Vis-NIR-Spektren (Abbildung 2) wurden verwendet, um ein Vorhersagemodell zur Quantifizierung des Jodwerts zu erstellen. Die Leistungsfähigkeit der Vorhersagemodelle wurde anhand von Korrelationsdiagrammen bewertet, die eine sehr hohe Korrelation aufweisen (R² > 0,999) zwischen der Vis-NIR-Vorhersage und der Standardreferenzmethode. Der angezeigte Standardfehler der Kreuzvalidierung (SECV) zeigt die erwartete Genauigkeit während der Routineanalyse in QC-Labors (Abbildung 3).